Mehre Frauen gestalten Bilder in der Ergotherapie

Medizinische Rehabilitation

Zielgruppe der medizinischen Rehabilitation

Das Angebot der AWO RPK gGmbH an den Standorten Magdeburg, Halle, Erfurt und Leipzig richtet sich an psychisch kranke oder behinderte Erwachsene, die nach einer stationären oder ambulanten Behandlung der Erkrankung noch medizinischer Rehabilitationsleistungen bedürfen.

Hinsichtlich der Diagnosen stehen im Vordergrund:

  • Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
  • Affektive Störungen
  • Persönlichkeitsstörungen

Das Angebot ist auch für Personen mit einer "Doppeldiagnose" offen: sofern die neben der psychiatrischen Erkrankung bestehende Suchtstörung bereits behandelt wurde und der Betroffene vom Suchtmittel abstinent ist.

Für Menschen mit geistigen Behinderungen ist die medizinische Rehabilitation in der RPK nicht geeignet. Für junge drogenabhängige Menschen wird eine Rehabilitation im Therapiehof Sotterhausen angeboten.

Inhalte der medizinischen Rehabilitation

Ein Frau malt mit bunten Acrylfarben

Die Einrichtung erarbeitet mit den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden einen individuellen Rehabilitationsplan mit Zielen und Zwischenzielen, in dem alle medizinischen, beruflichen und sozialen Aspekte der Rehabilitation berücksichtigt und zusammengefasst werden. Dieser Plan wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Die Inhalte orientieren sich so stets aktuell am Bedarf jedes einzelnen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden.

Das Leistungsangebot der medizinischen Rehabilitation umfasst vor allem:

  • Diagnostik und ärztliche Behandlung
  • Einzelpsychotherapie
  • Gruppenpsychotherapie nach Indikation, z. B. Depressionsgruppe, Angstgruppe, Skillstraining
  • Psychoedukation
  • Ein therapeutisches Trainingsprogramm, z. B. Konzentrations- und Gedächtnistraining, Stressbewältigung, Training sozialer Kompetenzen, Kommunikation, Entspannung
  • Sozialpädagogische Betreuung und Einzelberatung
  • Belastungserprobung, Arbeitstherapie und Arbeitsdiagnostik
  • Physiotherapie/ Sport- und Bewegungstherapie
  • Spezielle Angebote für Menschen mit psychischer Erkrankung und Suchterkrankung (Doppeldiagnose)
  • Entlassungsvorbereitung und gesundheitliche Nachsorge bzw.
  • Vorbereitung eines nahtlosen Übergangs in die Berufliche Rehabilitation

Zugangsvoraussetzungen und Dauer einer medizinischen Rehabilitation

Drei Frauen liegen auf dem Boden bei einer Entspannungsübung

Eine medizinische Rehabilitation erfolgt in der Regel auf Anregung der vorbehandelnden psychiatrischen Einrichtung bzw. der oder des ambulant behandelnden Fachärztin bzw. Facharztes. Nach einem Informationsgespräch mit dem Interessenten erstellt die AWO RPK, unter Einbeziehung der Vorgutachten, eine eigene ärztliche Stellungnahme und sendet diese dem zuständigen Leistungsträger.

Die Dauer der medizinischen Rehabilitation ist abhängig vom Schweregrad der Beeinträchtigung und beträgt 3 bis maximal 12 Monate. Bei Zustimmung des Leistungsträgers wird der Aufnahmetermin, abhängig von freien Kapazitäten, nach Absprache individuell festgelegt. Um freie Kapazitäten zu erfragen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

Es handelt sich um ein ganztägig ambulantes Angebot: die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden besuchen die Einrichtung montags bis freitags jeweils von 8 Uhr bis zum frühen Nachmittag. Die genaue Frequenz und Dauer der täglichen Rehabilitationsangebote werden wiederum vom individuellen Bedarf und der aktuellen Belastbarkeit bestimmt.

Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation

Eine Frau und ein Mann trainieren in einem Sportraum

Das Sozialgesetzbuch IX beschreibt den Rechtsanspruch auf Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe für Menschen, die behindert oder von einer Behinderung bedroht sind. Dies gilt selbstverständlich auch, wenn die Behinderung in einer psychischen Erkrankung begründet liegt.

Der zuständige Leistungsträger einer medizinischen Rehabilitation muss in jedem Einzelfall ermittelt werden. In Frage kommen:

  • Krankenversicherungen
  • Die Deutsche Rentenversicherung DRV: DRV Bund, DRV Mitteldeutschland, DRV Knappschaft-Bahn-See
  • Unfallversicherungen
  • Sozialhilfe
  • Jugendhilfe

Eignungsabklärung für psychisch kranke Menschen

Eine junge Frau arbeitet in der Werkstatt an einer Maschine

Diese Maßnahme dient der Feststellung der aktuellen Belastbarkeit, des individuellen Fähigkeits- und Interessenprofils sowie des Entwicklungspotenzials, um eine berufliche Weichenstellung zu ermöglichen. Die Eignungsabklärung richtet sich also in besonderer Weise an Menschen, die sich beruflich neu orientieren müssen.

Sie umfasst einen Zeitraum von 60 Arbeitstagen und ist ein ganztägig ambulantes Angebot: die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden besuchen die Einrichtung montags bis freitags jeweils von 8:00 bis 15:00 Uhr.

Ob die Eignungsabklärung für psychisch kranke Menschen als gezielte Einzelmaßnahme oder ergänzende Förderung nach einer medizinischen Rehabilitation bzw. ggf. vor einer längerfristigen beruflichen Rehabilitation erfolgt, hängt vom Bedarf des Einzelnen ab. Die AWO RPK gibt nach einem persönlichen Vorgespräch eine entsprechende Empfehlung an die Interessenten und die Leistungsträger.

Die genauen Maßnahmetermine finden Sie bei den gewünschten Standorten: Halle, Magdeburg, Leipzig oder Erfurt.

Auch für die Eignungsabklärung bieten wir die Möglichkeit einer Wohnunterbringung, wenn nur so die Erreichbarkeit gewährleistet ist.

Wohnunterbringung

Blick in ein Zimmer der Wohnunterbringung

Die AWO RPK Standorte in Halle, Magdeburg, Leipzig und Erfurt bieten die Möglichkeit einer stationären Unterbringung für auswärtige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Unsere Wohnungen sind vollständig ausgestattet und befinden sich in den Stadtzentren mit einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Es werden Einzelzimmer innerhalb einer Wohngruppe von zwei bis drei Personen zur Verfügung gestellt. Bad und Küche werden gemeinsam genutzt. Neben der Vermeidung langer Anfahrtswege dient diese Wohnform auch der Entwicklung einer selbständigen Lebensführung. Eine bedarfsorientierte pädagogische Betreuung hilft diesen Prozess zu unterstützen.

Die Wohnkosten werden vom jeweiligen Leistungsträger der Maßnahme übernommen.