AWO Seniorenzentrum Zerbst wählt einen neuen Bewohnerbeirat

, Zerbst

Im März wurde im AWO Seniorenzentrum Zerbst – Haus am Frauentor ein neuer Bewohner*innenbeirat gewählt. Dieser möchte sich vorstellen.

v.L.n.R. Karin Drechsel, Waltraud Kroll, Siegfried Kalek, Berthold Hettstedt, Erika Müller

Im März wurde im AWO Seniorenzentrum Zerbst – Haus am Frauentor ein neuer Bewohner*innenbeirat gewählt. Der Beirat setzt sich für die Interessen der Bewohner*innen im Seniorenzentrum ein und tauscht sich mit dem Einrichtungsteam aus. Der neugewählte Bewohner*innebeirat setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Erika Müller – WB Rosenwinkel = Vorsitzende
  • Karin Drechsel – WB Puschkinpromenade = stellvertr. Vorsitzende
  • Waltraud Kroll – WB Puschkinpromenade
  • Berthold Hettstedt – WB Rosenwinkel
  • Siegfried Kalek – WB Rosenwinkel.

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt und das Leitungsteam wünschen den neuen Mitgliedern des Beirates für ihre Arbeit alles Gute, neue Ideen und Kraft für die kommenden Herausforderungen. Den Mitgliedern des Bewohner*innenbeirates liegt es am Herzen, sich den Bewohner*innen vorzustellen. In den folgenden Absätzen gibt es über die Mitglieder und ihre Interessen sowie Lebensgeschichten mehr zu erfahren.

Die Vorsitzende Erika Müller stellt sich vor

Eine Frau sitzt in einem Stuhl. Sie hat einen bunten Blumenstrauß in der Hand.

„Mein Name ist Erika Müller. Ich wurde am 20.07.1933 in Nedlitz geboren. Meine Kindheit verbrachte ich mit meinen sechs Geschwistern in Schweinitz. Dort wurde ich 1939 eingeschult und ging acht Jahre in die dortige Dorfschule. 1947 wurde ich konfirmiert und arbeitete im Forstbetrieb Schweinitz als Kulturarbeiterin. 1953 ging ich in die BRD, lernte dort meinen Mann kennen, wir heirateten 1957 und gingen in die DDR zurück. Im gleichen Jahr wurde unsere Tochter geboren und zwei Jahre später unser Sohn.

Mein Mann arbeitete bei der Bahn in Loburg. Wir holten in der Erwachsenenqualifizierung unsere Berufe den Kellner und Gaststättenleiter nach und übernahmen von 1966-1986 eine Konsumgaststätte. Dann wurde mein Mann sehr krank und starb mit 52 Jahren. Ich arbeitete bis zu meiner Rente im damaligen Pflegeheim Wertlau als Köchin und später als Küchenleiterin.

Seit Januar 2017 lebe ich nun hier im AWO Seniorenzentrum und fühle mich sehr wohl. Ich lese und stricke immer noch sehr gern, singe bei den AWO Lerchen mit und bin auch in der Töpfergruppe. Das alles macht mir viel Spaß. In meiner Funktion als Vorsitzende des Bewohnerbeirates freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit und wünsche mir, die Interessen aller Bewohner*innen im Haus vertreten zu können. “

Karin Drechsel, Mitglied im Bewohner*innenbeirat im AWO Seniorenzentrum Zerbst – Haus am Frauentor, hat in ihrem Leben schon vieles erlebt. Auch sie möchte sich vorstellen.

Karin Drechsel stellt sich vor

Mein Name ist Karin Drechsel, geboren wurde ich am 20.05.1940 in Zerbst, ich habe einen 7 Jahre jüngeren Bruder. Ich wuchs die ersten Jahre im Hoheholzmarkt auf.

Meine Kindheit war leider vom Krieg geprägt, im Alter von 5 Jahren  erlebte ich den Bombenangriff auf Zerbst mit. Ich werde nie vergessen wie der heiße, brennende Phosphor durch die Kellerfenster gelaufen ist. Dieses Erlebnis hatte mich lange Zeit traumatisiert. Durch die Krankheit meiner Mutter musste ich schon früh viele Pflichten übernehmen. Ich bin 9 Jahre zur Schule gegangen und absolvierte im Anschluss eine Lehre als Bankkauffrau in der Zerbster Bauernbank. Meinen Mann Erich habe ich 1959 geheiratet. Wir haben 3 gemeinsame Söhne. Im Jahr 1960 zogen wir nach Deetz, 3 Jahre später zurück nach Zerbst. Wir halfen meinen Eltern dabei das neue Grundstück in der Dobritzer Straße bewohnbar zu machen. Für unsere 3 Söhne war es ein idealer Ort zum toben. Meine Eltern verstarben nach 7 jähriger Pflege, davon musste ich mich ersteinmal erholen.

Als mein Mann 1990 Schlafgäste in unser Haus mitbrachte, kam mir die Idee eine Pension zu errichten. Wir bauten an und hatten dann 24 Betten, einen  großen Raum und eine Küche. Im Sommer konnten die Gäste auf der Terrasse sitzen oder unseren kleinen Tierpark bewundern. Mein Mann als studierter Landwirt hegte und pflegte sämtliches Federvieh wie Puten, Gänse, Tauben, aber auch Schafe, Kaninchen, Hunde und Katzen wurden mit viel Freude bestaunt. Es kamen viele Gäste, der Brühmteste war Ivan Rebroff, er sang sogar nur für mich ein Ständchen. Es machte mir stets viel Freude unsere Gäste zu bewirten und zu umsorgen, auch wenn es morgens um 5 Uhr war. Leider verließen mich meine Kräfte, 2010 verkauften wir unser Grundstück und zogen nach Loburg. Uns beiden ging es  gesundheitlich leider immer schlechter und nachdem mein Mann 2017 verstarb, zog ich nach Zerbst in eine Wohnung. Seit November 2018 lebe ich nun hier im Haus am Frauentor.  Ich fühle mich hier gut aufgehoben und nicht einsam.

Es hat mich sehr gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich im Bewohnerbeirat mitarbeiten möchte. Da ich gern für andere Menschen da bin, werde ich dort gewissenhaft und zuverlässig die Interessen der Bewohner vertreten.

Der Bewohner*innenbeirat im AWO Seniorenzentrum Zerbst – Haus am Frauentor besteht aus fünf Mitgliedern. Darunter auch Siegfried Kalek, der sich und sein Wirken vorstellen möchte.

Siegfried Kalek über sich

Ein Senior sitzt vor einem Kirschbaum in Blüte. Hinter ihm sieht man ein Seniorenzentrum.

„Mein Name ist Siegfried Kalek, geboren wurde ich am 01.11.1937 in Zerbst. Ich bin zusammen mit meiner älteren Schwester und meinem jüngeren Pflegebruder in einem Haus in der Zerbster Marcelstraße aufgewachsen. Wir hatten viele Haustiere wie Hund, Katze, Hühner und Kaninchen. Ich begann 1952 in der WEMA eine Lehre als Dreher. Dort war ich 23 Jahre beschäftigt und habe als Lehrmeister gearbeitet. Bis zu meiner Rente war ich im Fleiko Zerbst tätig. Meine Frau und ich haben 1961 geheiratet, im darauffolgenden Jahr wurde meine Tochter Siegrid geboren, sie hat einen Sohn. Mit meiner Familie bin ich gern in den Urlaub nach Thüringen und zur Ostsee gefahren.

Zu meinen Hobbys zählten unter anderem das Fußballspielen. Leider verletzte ich mich beim Spielen so schwer am Schienbein, das ich seitdem nicht mehr aktiv spielen konnte. Das Zusehen bereitet mir aber nach wie vor viel Freude. Meine große Leidenschaft ist seit 60 Jahren die Taubenzucht. Viele Jahre war ich Vorsitzender des Zerbster Brieftaubenvereins und bin auch heute noch Mitglied.

Ich habe an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und viele Pokale gewonnen. Einige dieser Wettbewerbe gingen sogar weit über Ländergrenzen wie England oder Frankreich hinaus. Heute lese ich wöchentlich die Fachzeitschrift „Die Brieftaube“ und ein Mal monatlich „Die Sporttaube“. Natürlich bin ich auch an anderen Themen interessiert deshalb lese ich täglich die Zerbster Volksstimme.

Seit August 2020 lebe ich hier im Haus am Frauentor und habe mich gut eingelebt. Mit Freude nahm ich die Wahl in den Bewohnerbeirat an. Da ich gern für andere Menschen da bin, werde ich dort gewissenhaft und zuverlässig die Interessen der Bewohner*innen vertreten.

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