105 Jahre AWO - Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Abschaffung von Armut!

, Magdeburg

Am 13. Dezember 1919 gegründet, setzt sich die AWO seit 105 Jahren unermüdlich für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.

1919 - 2024: 105 Jahre AWO

Wir stehen ein für soziale Gerechtigkeit, die Verteidigung unserer Demokratie und die Abschaffung von Armut!

Grafik 105 Jahre AWO

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde am 13. Dezember 1919 gegründet und feiert heute ihren 105. Geburtstag. Die Gründung erfolgte in der Nachkriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg, als sich die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland extrem verschlechterten. Die AWO entstand als Antwort auf die drängenden sozialen Herausforderungen jener Zeit, insbesondere um den Bedürfnissen der arbeitenden Bevölkerung gerecht zu werden.

Das folgende Jahrhundert war geprägt von zahlreichen politischen Umbrüchen und Systemwechseln in teils kürzester Zeit. Der soziale und gesellschaftliche Verfall in der Zeit des Nationalsozialismus, das Leid und die Folgen des Zweiten Weltkrieges, die drängenden sozialen Fragen der Nachkriegsordnung sowie die wirtschaftlichen Übergänge im Zusammenhang der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung waren enorme Herausforderungen der sozialen Sicherung.

In all diesen Unsicherheiten etablierte sich die AWO zu einem wichtigen Akteur sozialer Absicherung und gesellschaftlicher Integration. Wir leisten einen unverzichtbaren Dienst in der Versorgungssicherheit – sei es in der Pflege, den Kitas und Horten, den Krankenhäusern, Assistenzangeboten für Menschen mit Behinderungen, der Jugendarbeit oder der sozialen Beratung. Das sind genau die Bereiche, die täglich für tausende Menschen vor Ort im Alltag existenziell und für die Wirtschaft zur Fachkräfteabsicherung entscheidender Standortfaktor sind.

Der Ursprung der Vielfalt heutiger sozialer Einrichtungen in Sachsen- Anhalt liegt in den 90iger Jahren, erneut in einer Zeit mit Massenarbeitslosigkeit, großen individuellen Unsicherheiten und Verlusterfahrungen. Die AWO gab in dieser Zeit vielen Menschen Unterstützung, Perspektiven und Mut für einen Neuanfang.

Die Freie Wohlfahrtspflege ist Garant für Zusammenhalt und sozialen Frieden. Dies bleibt besonders wichtig in Zeiten wachsender Unsicherheit, gesellschaftlicher Übergange und politischer Instabilitäten. Wir erleben jedoch zunehmend, dass der Sozialstaat von fast allen politischen Richtungen attackiert wird. Kosten und Ausgestaltung des Sozialstaates werden als eines der bedrohlichsten wirtschaftlichen und politischen Probleme dargestellt.

Bezieher*innen sozialer Leistungen – Arbeitslose genauso wie Geflüchtete - werden als „Sozialschmarotzer“ und „Faulenzer“ diffamiert, die auf Kosten anderer leben und selbst keine Leistung erbringen.

Stigmatisierung und Diffamierung, sog. „Armen Bashing“ ist in Deutschland Teil der normalen Alltagssprache und Politik geworden. Die Kürzungen bzw. Abbau von Sozialleistungen werden als einzig gangbaren Weg dargestellt, um Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft zu ermöglichen.

Wer eine ökologisch, sozial und politisch zerrissene Republik wieder zusammenschweißen will, muss dafür sorgen, dass sich die Ungleichheit verringert. Gesellschaftlicher Zusammenhalt lässt sich also nur durch Umverteilung von oben nach unten stärken.

Dafür streiten wir!

Der Geburtstag der AWO am 13. Dezember erinnert uns an die Gründungsideale und bestärkt uns in unserem unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, die Verteidigung unserer Demokratie, die Abschaffung von Armut und die Bereitstellung sozialer Dienste, die das Wohlergehen der Menschen verbessern.

AWO in Sachsen-Anhalt heißt heute:

25.000 helfende Hände in Sachsen-Anhalt. Mehr als 5.800 hauptamtliche Mitarbeiter*innen in knapp 500 Einrichtungen und Diensten, über 3.500 Ehrenamtliche und rund 3.200 Mitglieder setzen sich für ein soziales Miteinander ein.

Unser Dank gilt allen, die die Idee einer sozial gerechten Gesellschaft teilen und ihre Umsetzung tatkräftig mitgestalten!

105 Jahre AWO – Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Abschaffung von Armut!

Denkschrift 105 Jahre AWO (614,7 KiB)

Zurück

Weitere Beiträge, die Sie interessieren könnten

Vor über 30 Jahren haben die Vereinten Nationen den 15. Mai als Internationalen Tag der Familie ins Leben gerufen. Die AWO in Sachsen-Anhalt nimmt dieses Datum zum Anlass, die Forderung nach mehr Unterstützung und Förderung für Familien zu bekräftigen. Dazu gehören unter anderem Investitionen in die heranwachsende Generation sowie in eine gute und bedarfsgerechte Kindertagesbetreuung.

Unter dem Titel „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ macht die AWO mit einer beeindruckenden Installation aus mittlerweile 130 überdimensionalen Papierbooten vor dem EU-Parlament in Brüssel auf die dramatisch wachsende Zahl von weltweit rund 130 Millionen Geflüchteten aufmerksam.

Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai weist die AWO Sachsen-Anhalt auf die weiterhin bestehende Unklarheit hin.

Mit ihrem Koalitionsvertrag bekennen sich Union und SPD zur Verantwortung für Deutschland. 293 Organisationen und Verbände erinnern zum Regierungsantritt daran: Diese Verantwortung muss allen Menschen in Deutschland gelten – ohne Ausnahme.

Im Vorfeld der Landtagswahlen 2026 begleiten wir mit unserer digitalen Info-Post „Sachsen-Anhalt – Auf den Punkt!“ die sozialpolitische Debatte mit fachlichen Impulsen aus Sicht der AWO. In dieser Ausgabe rücken wir ein zentrales Thema in den Fokus: die Zukunft der Pflege in Sachsen-Anhalt.

Zum diesjährigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai macht die AWO Sachsen-Anhalt auf eine oft übersehene Gruppe aufmerksam: Geflüchtete Menschen mit Behinderung.