AWO Fachstelle Vera: Landesweiter Themenauftakt zur „Loverboy-Methode“

Die Grußworte von Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Gleichstellungsministerium Sachsen-Anhalt, Thorsten Führing, Rektor der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt, und Barbara Höckmann, Präsidiumsvorsitzende des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V., betonten die Wichtigkeit des Themas, das Erfordernis der Kooperation zwischen Opferhilfe und polizeilichem Opferschutz und die Bedeutung von Präventions- und Unterstützungsstrukturen.
Im ersten Fachvortrag des Tages referierten Mitarbeiterinnen von FairLove Hamburg über Merkmale und Strategien der so genannten „Loverboys“, zur Situation, den besonderen Herausforderungen im Umgang und den Bedarfen von Betroffenen. Im zweiten Fachvortrag thematisierte die Referentin Mascha Körner die Herausforderungen in der Strafverfolgung der so genannten „Loverboys“ und Bedarfe eines gelingenden Strafverfahrens – insbesondere auch im Sinne der Betroffenen.
Im Anschluss folgten die Vorstellung von verschiedenen Präventionsprojekten bundesweit. Dabei stellte lightup Germany e.V. ihre Social Media-Kampagne zur Sensibilisierung zur „Loverboy-Methode“ vor, ein Vertreter der Elterninitiative für „Loverboy-Opfer“ berichtete aus einer sehr persönlichen Perspektive als betroffener Vater über die Situation und die Bedarfe von betroffenen Familien. Die Mitarbeiterinnen für Prävention unserer AWO Fachstelle Vera warben mit einer praktischen Übung für die Projekttage zur „Loverboy-Methode“ der Fachstelle.
Ausgerichtet auf die besonderen Fragestellungen und Bedarfe in den unterschiedlichen Fachbereichen standen Herausforderungen im Umgang mit Betroffenen, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten sowie Aspekte der Strafverfolgung sowie des polizeilichen Opferschutzes im Mittelpunkt der Fachinputs am Nachmittag.
Besonders erfolgreich war der lebendige konstruktive Austausch zu den Erfahrungen und den Bedarfen aus den verschiedensten Institutionen, wie Polizei, Gewaltschutz, Schule oder Sozialarbeit. Die in intensiver Kleingruppenarbeit erhobenen Bedarfe bilden die Grundlage für die weitere Bearbeitung des Themas auf Landesebene. Forderungen der Teilnehmenden waren unter anderem die Installation bzw. der Ausbau von Angeboten im Bereich Prävention und Beratung für Betroffene, der Ausbau der Vernetzung der unterschiedlichen Akteur*innen sowie Fortbildungen, die Erweiterung des polizeilichen Opferschutzes sowie die Einrichtung eines Operativen Opferschutzes in Sachsen-Anhalt.
Die Fachstelle Vera wird das Thema „Loverboy-Methode“ und die Installation von Unterstützungs-, Aufklärungs- und Präventionsstrukturen für Betroffene weiter intensiv begleiten. Der Fachtag diente als landesweiter Themenauftakt zur „Loverboy-Methode“ und war eine Kooperationsveranstaltung unserer AWO Fachstelle Vera mit der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt und dem Kompetenzzentrum für geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.