„Den Widerstand in die Breite tragen“: AWO beteiligt sich an Demonstration gegen Rechtsruck
Unter dem Motto „Dem Rechtsruck widersetzen. Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch“ versammelten sich am 17. Februar ca. 6000 Menschen auf dem Magdeburger Domplatz. Initiiert durch den Deutschen Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt hatte ein landesweites Bündnis aus 125 Organisationen und noch einmal so vielen Einzelpersonen zu der Demonstration aufgerufen.
Schon in der Landespressekonferenz am 12. Februar betonte unsere Vorständin für Verband und Soziales Steffi Schünemann:
„Rechtsextreme Ideologien stehen in einem unüberwindbaren Widerspruch zu den Wertorientierungen der Freien Wohlfahrtspflege und zu unserem praktischen Einsatz für alle Menschen im Land. Unsere Geschichte hat leidvoll gezeigt, dass die Demokratie zerstört werden kann, wenn rassistische und menschenverachtende Grundhaltungen in der Gesellschaft nicht rechtzeitig auf energischen Widerstand stoßen. [...] Wir stehen zusammen für Vielfalt und Toleranz. Es gilt jetzt, jeden Tag aufs Neue Haltung zu zeigen im Alltag, in den Vereinen und auf den Straßen. Zudem gilt es, den Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen entschlossen eine starke Solidargemeinschaft entgegenzusetzen. Ein Sozialstaat, der soziale Ungleichheit und Armut entschieden bekämpft, fördert den Zusammenhalt und schützt damit die Demokratie.“
Am 17. Februar versammelten sich die Demonstrant*innen in ganzer Vielfalt auf dem Domplatz um gemeinsam klare Kante gegen Rechts zu zeigen. Die Route führte sie vom Willy-Brandt-Platz über die Danzstraße bis zum Domplatz. Dort wurden sie von Ständen der beteiligten Organisationen und Verbände sowie einem Rahmenprogramm in Empfang genommen.
Ministerpräsident Reiner Haseloff eröffnete die Abschlusskundgebung:
„Gegen die Feinde der Demokratie muss man mit Überzeugungskraft und mit einer Politik vorgehen, die die Interessen der Menschen aus einer starken Mitte heraus aufnimmt. Das ist auf Dauer das einzige wirksame Mittel gegen die Verfassungsfeinde und jede Form des politischen Extremismus.“
Auch Steffi Schünemann ergriff das Wort und positionierte sich klar:
„Es braucht mehr soziale Gerechtigkeit, denn die soziale Ungleichheit lässt unseren Zusammenhalt bröckeln. Deshalb braucht es politische Entscheidungen, die soziale Ungleichheit und Armut noch viel entschiedener bekämpfen. Die lebendige Demokratie muss gestärkt werden: Vereine, Ehrenamtliche, Jugendarbeit – überall dort, wo Toleranz gelebt und gefördert wird, braucht es klare Unterstützung. Es ist wichtig, den Widerstand in die Breite zu tragen – vor Ort in den Alltag, in die Vereine und Parlamente und darin nicht nachzulassen, nicht zu relativieren und den Rechtsextremismus nicht zu verharmlosen. Genau jetzt ist es wichtig, dass alle demokratischen Kräfte geschlossen stehen und die Rechtsextremen in die Schranken weisen. Lasst uns gemeinsam kämpfen für eine vielfältige Gesellschaft, in der Rechtsextreme keinen Platz haben!“
Wir bedanken uns bei allen Menschen, die mit uns auf die Straße gegangen sind.
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