Es braucht den solidarischen Wandel – Klimaschutz als Verteilungsgerechtigkeit verstehen
Gedanken zum 1. Mai
Es braucht den solidarischen Wandel – Klimaschutz als Verteilungsgerechtigkeit verstehen
Der 1. Mai steht für den Kampf der Arbeiterbewegung um bessere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit. In diesem Jahrzehnt rückt als weitere Dimension der Klimaschutz in den Fokus. Zu Recht! Denn die Bedrohung durch den Klimawandel ist spürbarer denn je. Es gilt, sich bewusst zu machen, dass ein Erreichen sozialer Gerechtigkeit unter den Folgen der Klimakrise nicht selbstverständlich ist.
Ökologische und soziale Umbrüche, die wir aktuell erleben, verlangen eine zusammenhängende Diskussion über Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit. Soziale und ökologische Fragen dürfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden, vielmehr muss Nachhaltigkeit als Verteilungsgerechtigkeit verstanden werden. Es ist dringend Zeit für ein klares Bekenntnis der Politik zur sozialen und ökologischen Gerechtigkeit. Dazu müssen die soziale Infrastruktur und alle Menschen gleichermaßen in die Lage versetzt werden, klimafreundlich zu agieren.
„Einkommensschwache Haushalte dürfen nicht noch mehr belastet werden. Höhere Einkommen müssen stärker zur Finanzierung der notwenigen Veränderungsprozesse herangezogen werden. Und es braucht Tempo für diese existentiellen Vorhaben“, fordert Barbara Höckmann, Vorsitzende des Präsidiums des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.
Es gilt, diesen Prozess positiv und konsequent anzugehen und alle Potenziale zu nutzen, damit die Arbeits- und Lebensbedingungen für alle verbessert werden können. Dabei sind alle Ebenen gefragt - Bund, Land, Kommunen, Sozialverbände als Gestalter sozialer Infrastruktur vor Ort und die Zivilgesellschaft. Mit Beschluss vom März 2022 hat die AWO einen umfassenden Ziel- und Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz verabschiedet. Dieser ist für den Verband mit seinen bundesweit über 18.000 Einrichtungen und Diensten verbindlich und soll den Weg zur Klimaneutralität bereiten, denn für die AWO ist klar, dass sie einen Beitrag leisten wird.
„Wir als AWO in Sachsen-Anhalt sehen enorme Möglichkeiten der Innovation. Es gibt bereits viele Beispiele, wie klimafreundliches Handeln auch in der Arbeitswelt umgesetzt werden kann, wie das Projekt klimafreundliches Pflegen, der Einsatz von E-Rikschas, um Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung zu unterstützen, der CO2-Fußabdruck in Kitas, Photovoltaikanlagen auf Gebäuden oder die Umstellung der Dienstwagenflotten auf E-Mobilität. Der Umbau der sozialen Infrastruktur hin zu Klimaneutralität und Klimaresilienz leistet einen erheblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Zugleich wird die Gesundheit und Lebensqualität der begleiteten Menschen und Mitarbeitenden in den Einrichtungen verbessert.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen politisch als Verteilungsgerechtigkeit verstanden werden. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Wir als AWO werden unseren Beitrag leisten und uns weiterhin konsequent für sozial gerechte Transformationsschritte stark machen“, so Barbara Höckmann abschließend.
Mehr über das bundesweite Klimaschutz-Engagement der AWO erfahren: wir arbeiten dran
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