Gedenkveranstaltung für die Opfer von Solingen am 31. August in Magdeburg

, Magdeburg

AWO Statement zum Angriff auf das Solinger Stadtfest & Aufruf zur Mahnwache

Es erschüttert uns, dass das Solinger Stadtfest mit dem Motto "Festival der Vielfalt" zum Ziel eines extremistischen Anschlags wurde – ein Angriff auf unsere Freiheit, unsere Werte und unsere offene Gesellschaft. Ein friedliches Zusammenleben erfordert Toleranz, Respekt und Solidarität und Mitmenschlichkeit – all die Werte gegen die sich das Attentat richtete.

Wir unterstützen daher den Aufruf zur Mahnwache für die Opfer von Solingen auf Initiative des Syrisch-Deutschen Kulturvereins und seiner Kooperationspartner*innen. Gemeinsam versammeln wir uns am 31. August 2024 um 15 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof in Magdeburg, um der Opfer von Solingen zu gedenken und uns mit den Familien und Angehörigen zu solidarisieren.

Gleichzeitig erklären wir den populistischen Aufrufen, die das Bild schutzsuchender Menschen verzerren und sie unter Generalverdacht stellen, eine klare Absage. Geflüchtete suchen in vielen Fällen Schutz vor derselben islamistischen Gewalt, die wir in Solingen erlebt haben. Rassistische und antimuslimische Hetze gegen Menschen, in diesem Fall Syrer*innen und Afghan*innen, kann niemals Teil einer Lösung im Kampf gegen Extremismus sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass Vorurteile unsere Gesellschaft weiter spalten oder ganze Gemeinschaften diskreditieren und so Radikalisierung und Extremismus weiterbefördern.

Die Bundesregierung ist nun vielmehr aufgefordert, Strukturen zu stärken, die sich gegen Extremismus, Radikalisierung und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.

  • Das Demokratiefördergesetz, das u. A. die Prävention extremistischer Radikalisierung absichert, muss endlich auf den Weg gebracht werden.
  • Ebenso müssen Kürzungen im Integrationsbereich des Haushaltsplans 2025, wie den Sprach- und Integrationskursen sowie den Psychosozialen Zentren für Geflüchtete, zurückgenommen und
  • lokale Unterstützungs- und Begegnungsstrukturen müssen dauerhaft und flächendeckend unterstützt werden, um Isolation und Einsamkeit zu vermeiden und den sozialen Austausch zu fördern.

Es ist an der Zeit, gemeinsam ein klares und ehrliches Zeichen gegen Extremismus, Hass und Menschenfeindlichkeit setzen – für ein starkes "Wir" in unserer Gesellschaft.

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