Holocaust-Gedenktag im AWO Fachkrankenhaus Jerichow

, Jerichow

Das AWO Fachkrankenhaus Jerichow erinnerte am vergangenen Freitag, den 27. Januar, mit einer Kranzniederlegung an die Opfer von Euthanasie und Eugenik.

Gedenken ist ein heilsamer Prozess

Gedenkstein auf dem Geländes des Fachkrankenhauses
Gedenkstein an die Opfer von Euthanasie und Eugenik in Jerichow

An die Opfer des Holocausts wurde international am 27. Januar erinnert. Auch die AWO in Jerichow gedachte mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Gelände des AWO Fachkrankenhaus Jerichow den historischen Ereignissen und dem unermesslichen Leid der Menschen. Der Historiker Elias Steger erinnerte an ausgewählte Schicksale. Alle interessierten Bürger*innen aus der Region waren zur Kranzniederlegung eingeladen.

Der Tag des Gedenkens ist in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil in der Gedenkkultur des AWO Fachkrankenhauses und des Ortes Jerichow geworden. Mit der Kranzniederlegung am 27. Januar gibt es ein verbindendes Symbol, unfassbare historische Geschehnisse in die heutige Zeit zu tragen und sie angemessen zu thematisieren.

Der Gedenkstein in der Parkanlage hinter Haus 6 wurde 2012 eingeweiht. Er erinnert an die Geschichte der psychiatrischen Einrichtungen in den 30er und 40er Jahren. Im Rahmen der geheimen Aktion „T 4“ wurden allein 930 Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Jerichow getötet. Sie wurden von dort in die Gasmordanstalten Brandenburg und Bernburg gebracht.

Um die Historie des Fachkrankenhauses in der Zeit des Nationalsozialismus zu untersuchen, entstand 2009 eine eigene Arbeitsgruppe. Mitarbeitende des Krankenhauses, Studierende, Hauptamtliche und Ehrenamtliche unter der Federführung des Referats für Demokratie und Toleranz im AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. nahmen sich des schwierigen Themas an. Es wurden Archive gesichtet, Biographien recherchiert und Datenbestände geordnet. Im Ergebnis entstand eine Ausstellung, die in eindrucksvoller Weise die Geschichte der Eugenik, die Aktion T 4 und die Geschehnisse in der damaligen Landesheilanstalt Jerichow während der Zeit des Nationalsozialismus darstellt. Die ständige Ausstellung „Das AWO Fachkrankenhaus Jerichow in der Zeit des Nationalsozialismus“ hat ihren Platz in den Räumlichkeiten der Krankenhauskapelle.

Zurück

Weitere Beiträge, die Sie interessieren könnten

In Deutschland stagnieren die Armutsgefährdungsquoten für Kinder seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau von circa 20 Prozent. In Sachsen-Anhalt sind rund 25 Prozent der unter 18-Jährigen von Armut bedroht, damit befinden wir uns im Bundesvergleich auf dem zweiten Platz. Gemeinsam mit dem Bündnis hat die AWO Erwartungen an eine echte Kindergrundsicherung formuliert.

Am 7. März fand die Demokratiekonferenz der Partnerschaften für Demokratie in Burg statt. Das Thema in diesem Jahr war Integration.

Die Kooperation zwischen den AWO Natur-Kitas Niederndodeleben und der Tagespflege Bördeblick ist im letzten Jahr bereits gestartet. Zum Fasching haben die Kita-Kinder die Senior*innen in ihren Kostümen besucht.

In einem Offenen Brief fordern die AWO Sachsen-Anhalt, das Landesjugendwerk in Sachsen-Anhalt, der Landeseltern- und der Landesschülerrat das Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt auf, die Schulsozialarbeit dauerhaft zu sichern und den Einstieg in ein eigenes Landesprogramm gezielt voran zu treiben.

AWO warnt vor Kollaps der Pflege

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt unterstützt den AWOlino Kinderzirkus mit einer Geldspende in Höhe von 500 Euro.