International Safe Abortion Day 2024

, Magdeburg

AWO fordert Abschaffung von Paragraph 218 und Absicherung sexueller und reproduktiver Rechte.

Am 28. September 2024 wird weltweit der Internationale Tag für sichere Abtreibung (engl. International Safe Abortion Day) begangen. Jährlich rufen Organisationen dazu auf, das Recht auf sicheren Schwangerschaftsabbruch und reproduktive Gerechtigkeit zu unterstützen und das Bewusstsein dafür zu schärfen.
Anlässlich des International Safe Abortion Day fordert der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die Streichung von §218 im Strafgesetzbuch.

Barbara Höckmann, Vorsitzende des Präsidiums des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.: „Sexuelle und reproduktive Rechte müssen endlich rechtlich abgesichert werden. §218 steht im Widerspruch zu den grundlegenden Werten unserer freiheitlichen Demokratie. Er entmündigt ungewollt Schwangere und verletzt das Selbstbestimmungsrecht, das als elementares Persönlichkeitsrecht geschützt sein muss. Die Streichung von §218 ist längst überfällig!  Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden und das Recht auf eine selbstbestimmte Entscheidung über den eigenen Körper und individuelle Lebensentwürfe endlich rechtlich verankern. Als AWO setzen wir uns dafür ein, Rahmenbedingungen zu schaffen, die sicherstellen, dass alle Schwangeren- unabhängig von ihrer persönlichen Entscheidung-die bestmögliche Unterstützung erhalten.“

Aus der Beratungspraxis mit ungewollt Schwangeren sind die negativen Folgen von Strafbarkeit und Fristenregelungen hinlänglich bekannt. Eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, gleicht einem Hindernislauf: Es besteht eine Pflicht zur Beratung, gefolgt von einer Wartezeit von 3 Tagen – selbst bei bereits gefestigtem Entschluss. Zudem müssen die Betroffenen eine geeignete Praxis oder Klinik finden, was regional stark variiert. Auch die Wahl der Abbruchmethode (medikamentös oder operativ) hängt oft davon ab, in welchem Teil Deutschlands die Schwangere lebt.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn die Schwangere anspruchsberechtigt ist, können die Kosten für die medizinischen Aufwendungen bei der Krankenkasse beantragt werden. Grundsätzlich ist die Kostenübernahme wichtig und richtig.

Doch die Bürokratie kostet wertvolle Zeit. Zeit, in der ungewollt Schwangere gezwungen werden, schwanger zu bleiben. Zusätzlich erschweren An- und Abreisen, Carearbeit und Beruf die Situation. Alles unter dem Druck der 12-Wochen-Frist – eine unzumutbare Belastung.

Die AWO setzt sich für eine offene, demokratische und gerechte Gesellschaft ein, in der selbstbestimmte Entscheidungen über verschiedene Lebensentwürfe selbstverständlich sind. So auch die Entscheidung über das Fortsetzen oder Beenden einer Schwangerschaft.

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