Pressemitteilung: Pflege immer noch zwischen Bangen und Hoffen - Die AWO Sachsen-Anhalt fordert eine klare Reform!
Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai weist die AWO Sachsen-Anhalt auf die weiterhin bestehende Unklarheit hin: „Anstelle konkreter Maßnahmen enthält der Koalitionsvertrag zur angekündigten großen Pflegereform lediglich eine Prüfliste. Damit befinden sich die pflegedürftigen Menschen und deren Angehörigen, die Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen sowie die Träger der Pflegeeinrichtungen immer noch in der Ungewissheit, wie es um die Zukunft der Pflege bestellt ist.“, sagt Steffi Schünemann, Vorständin Verband und Sozialpolitik der AWO Sachsen-Anhalt. „Gerade für Sachsen-Anhalt, als das Bundesland mit dem höchsten Anteil an über 65- jährigen Menschen, ist wichtig zu erfahren, welche Weichen künftig in der Pflege gestellt werden.“, betont die Vorständin.
Der Koalitionsvertrag sieht für die Bewältigung der stetig wachsenden Herausforderungen in der Pflege eine große Pflegereform vor, wozu noch in diesem Jahr eine Expertenkommission ihre Ergebnisse vorlegen soll. Auf der Prüfliste steht ganz oben der Leistungsumfang während als letzter Punkt die Begrenzung der pflegebedingten Eigenanteile genannt wird.
Die Forderung der AWO nach einer Ausweitung des Versichertenkreises im Sinne einer solidarischen Bürgerversicherung ist weder für den Pflegebereich noch für den Gesundheitsbereich auf der Agenda, stattdessen sollen Anreize für eine eigenverantwortliche Vorsorge geprüft werden, bemerkt Steffi Schünemann kritisch. Problematisch ist auch, dass zum Expertenkreis weder Interessenvertretungen der pflegebedürftigen Menschen noch Interessenvertretungen der Pflegenden aus der Praxis zählen.
Positiv ist, dass unter anderem Möglichkeiten zur Stärkung der pflegenden Angehörigen, die Schaffung von Angeboten für pflegerische Akutsituationen sowie innovative Lösungen in der Pflege mit in die Expertenrunde genommen werden. Allerdings ist noch unklar, ob das nötige Geld tatsächlich bereitgestellt wird.
Über die AWO Sachsen-Anhalt
Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. ist ein unabhängiger und anerkannter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Mit rund 3.200 Mitgliedern, über 5.000 hauptamtlich Beschäftigten und ca. 3.500 Ehrenamtlichen setzt sich die AWO in Sachsen-Anhalt für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit ein.
Als Mitgliederverband, Sozialdienstleister und sozialpolitische Interessenvertretung betreibt die AWO rund 500 Einrichtungen und Dienste, darunter Kliniken, Pflegeheime, Kindertagesstätten, Horte und Jugendeinrichtungen. Vielfältige Beratungsangebote unterstützen Menschen in schwierigen Lebenslagen, beispielsweise bei Sucht, finanziellen Engpässen oder familiären Herausforderungen.
Weitere Beiträge, die Sie interessieren könnten
Pressemitteilung: Familien brauchen mehr Entlastung
Vor über 30 Jahren haben die Vereinten Nationen den 15. Mai als Internationalen Tag der Familie ins Leben gerufen. Die AWO in Sachsen-Anhalt nimmt dieses Datum zum Anlass, die Forderung nach mehr Unterstützung und Förderung für Familien zu bekräftigen. Dazu gehören unter anderem Investitionen in die heranwachsende Generation sowie in eine gute und bedarfsgerechte Kindertagesbetreuung.