Sexkaufverbot in Deutschland? – AWO bezieht Stellung!
Seine Positionierung zum Sexkaufverbot mit dem Titel ‚Lebensrealitäten und Bedarfe in den Fokus rücken‘ veröffentlichte der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. am Mittwoch, den 19. Mai, im Rahmen einer Online-Veranstaltung. Ein Hintergrundpapier „Das Sexkaufverbot – eine nähere Betrachtung von Hintergründen und Positionen“ ergänzt die Positionierung. Es versammelt die bisherigen Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zum Thema und enthält eine Spiegelung der verschiedenen Argumente Für und Wider dem Sexkaufverbot nach nordischem Modell, laut dem Kund*innen und Betreiber*innen nicht aber Sexarbeiter*innen kriminalisiert werden sollen.
Aktuell wird innerhalb des Deutschen Parlamentes und der Fachöffentlichkeit intensiv über die Einführung des sogenannten Sexkaufverbots in Deutschland debattiert. Die einen sehen es als einzige Möglichkeit Sexarbeit einzudämmen, ohne Sexarbeiter*innen selbst zu kriminalisieren, die anderen wiederum befürchten eine starke Verlagerung des Milieus in den Untergrund, wo soziale Hilfsprogramme die Sexarbeiter*innen nicht mehr erreichen.
"Das Thema ist auch innerhalb des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. Gegenstand intensiver Diskussionen. In konstruktiven Dialogen ist es gelungen, eine gemeinsame Positionierung zu finden. Die Positionierung fokussiert vordringlich die Lebensrealitäten und Bedarfe von Sexarbeiter*innen. Die Gesetzgebung um Sexarbeit sollte sich vor allem als Antwort auf diese Problemlagen verstehen, in erster Linie dem Schutz und der Wahrung der Rechte der betreffenden Personen dienen – und dementsprechend daran gemessen werden, wie gut dies gelingt. Denn eine Eigenschaft ist allen Sexarbeiter*innen gemein: so lange sie ihrer Tätigkeit nachgehen, brauchen sie gesetzliche Rahmenbedingungen, um dies sicher, in Würde und selbstbestimmt tun zu können." so Barbara Höckmann, Vorsitzende des Präsidiums des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.
Zur Position der AWO sowie das dazugehörige Hintergrundpapier