Tag für die Rechte von Sexarbeiter*innen

Orange, gelbe, rote oder doch weiße Tulpen? Und dazu ein bisschen Grün und eine große Portion Empowerment: Am Internationalen Tag für die Rechte von Sexarbeitenden (03.03.) hat die Beratungsstelle Magdalena Sexarbeiter*innen in Magdeburg aufgesucht. Dabei gab es nicht nur bunte Blumen und Flyern mit empowernden Botschaften, sondern auch Beratungen zum ProstSchG – von der Anmeldung bis zum Ausstieg.
Die Beratungsstelle Magdalena berät und begleitet seit 2016 Sexarbeiter*innen im ganzen Land Sachsen-Anhalt. Die Arbeit mit den Klient*innen erfolgt immer anonym, kostenfrei, parteilich, niedrigschwellig und akzeptierend. Ziel der Arbeit von Magdalena ist es, Sexarbeiter*innen bei der Veränderung ihrer Lebensperspektiven zu unterstützen, zu begleiten und ihnen Handlungsspielräume zu eröffnen, die ihre Lebens - und Arbeitsbedingungen verbessern oder sie beim Umstieg in andere Arbeitsfelder zu unterstützen.
Dazu gehört auch das umfassende Aufklären über die im Prostituiertenschutzgesetz verankerten Rechte von Sexarbeitenden. Denn erst mit der Verabschiedung des Prostituiertenschutzgesetzes in 2017 haben Sexarbeiter*innen die rechtliche Möglichkeit, ihren Lohn einzuklagen oder Freier anzuzeigen, die sich weigern, ein Kondom zu benutzen. Dies wird mit einem Bußgeld i.H.v. bis zu 50.000 Euro bestraft.
Auch darüber klären die Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle Magdalena am Internationalen Tag für die Rechte von Sexarbeiter*innen auf. Der Tag selbst soll das Bewusstsein für die Rechte und die Kämpfe von Sexarbeiter*innen weltweit erhöhen. Die Geschichte des Feiertages geht zurück auf ein Festival des indischen Durbar Mahila Samanwaya Committee (DMSC) am 3. März 2001, anlässlich dessen sich über 25.000 Sexarbeiter*innen in Kalkutta versammelten, um auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Seitdem wird der Tag für die Rechte von Sexarbeiter*innen international zelebriert.
Das Durbar Mahila Samanwaya Committee (Durbar bedeutet auf Bengalisch „unschlagbar“ oder „unaufhaltsam“) ist ein Kollektiv von Sexarbeiter*innen mit Sitz in Westbengalen, Indien, das die Stimmen von 40.000 Sexarbeiter*innen vertritt. Das DMSC ist seit seiner Gründung im Jahr 1995 aktiv und befasst sich mit sozialen, kulturellen und strukturellen Barrieren, die das Leben und die Arbeit von Sexarbeiterinnen prägen. (Quelle: https://durbar.org/profile/)