Nachhaltigkeitsstrategie und soziale Verantwortung der AWO in Sachsen-Anhalt
Neue Podcast-Folge: Nachhaltigkeit in der Pflege
Bekenntnis zum Umweltschutz: EMAS, Ökoprofit, Energieaudit und CO2-Fussabdruck
Die AWO fordert seit 1998 in ihrem Leitbild von ihren Gliederungen ein Handeln in ökologischer Verantwortung. Sie schafft damit ein klares Bekenntnis zur Idee der Nachhaltigkeit und macht deutlich, dass sie hierfür über sozialpolitische und wirtschaftliche Fragen hinausdenken und handeln muss. Dieses Bekenntnis zur Nachhaltigkeit wurde 2012 um die Aufforderung zu einem systematischen Umweltschutz ergänzt.
Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt erachtet einen systematischen Umweltschutz und Energiebilanzen im Sinne des Gemeinwohls für so wichtig, dass sich der Wohlfahrtsverband für seine verbundenen Unternehmen zu einem systematischen Umweltmanagement entschieden hat.
AWO-Werte umfassen auch Umweltaspekte. Meldungen über steigende Meeresspiegel können nicht als unvermeidliche Nachrichten, mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen werden. Vielmehr geht es darum, Vorort nach den jeweiligen Ansatzpunkten für eine Verringerung der Treibhausbilanz zu schauen und im Kleinen zur globalen Herausforderung beizutragen.
In 21 Einrichtungen und Projektstandorten des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e. V. und seiner Gesellschaften gilt das Umweltmanagementsystem nach EMAS. Dieses System wurde im März 2019 gemeinsam mit der Umwelterklärung vor Ort durch das „Institut für Umwelttechnik Dr. Kühnemann und Partner“ im Rahmen der EMAS-Erstvalidierung überprüft. Die Auditziele wurden innerhalb des Auditumfangs in Übereinstimmung mit dem Auditplan erreicht. Diese Ziele beinhalteten die Prüfung, ob der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. mit dem Umweltmanagementsystem in der Lage ist: Die Umweltleistung fortlaufend zu verbessern, bindende rechtliche Verpflichtungen einzuhalten und die selbst gesetzten Umweltziele zu erreichen.
Die Umsetzung des Umweltmanagementsystems nach EMAS inklusive DIN 14001:2015 wurde im Prüfungsergebnis bestätigt und das Registrierungsverfahren bei der zuständigen Registrierungsstelle IHK Magdeburg für alle Standorte erfolgreich durchlaufen. Im Februar 2023 ist unsere EMAS Zertifizierung bestätigt worden. Sie wurde für weitere drei Jahre verlängert.
Seit März 2021 nimmt der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt am Verbundprojekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ teil. Das auf 3 Jahre befristete Projekt steht für einen Ausbau des Engagements für nachhaltigen Klimaschutz im Bereich unserer sozialen Dienste. Dabei bietet es einen Einstieg und möchte die Chance nutzen, konkrete Handlungsfelder in den Blick zu nehmen und grundsätzlich für das Thema zu sensibilisieren. Über 80 Pflege-Einrichtungen in ganz Deutschland sind bereits beteiligt
Mit dem Ansatz des Projektes folgen wir der Haltung, vor allem unsere Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen in den Einrichtungen als die Expert*innen vor Ort wahrzunehmen, um mit ihnen gemeinsam konkrete und individuelle Ziele und Maßnahmen zu entwickeln. Deutschlandweit konnten bisher über 80 Einrichtungen gewonnen werden, die sich auf sechs Projektregionen verteilen.
Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt erachtet einen systematischen Umweltschutz und Energiebilanzen im Sinne des Gemeinwohls für sehr wichtig, dass er dem Bekenntnis zur Ökologie auch Taten folgen lassen will. Daher hat er sich für seine verbundene Unternehmen für eine freiwillige Zertifizierung entschieden. Anfang 2018 sind alle 22 beteiligten Einrichtungen und Dienste ausgezeichnet worden und dürfen sich „Ökoprofit Betrieb 2018“ nennen. Sie haben unter Beweis gestellt, dass betrieblicher Umweltschutz mehr als nur ein Modetrend ist.
Ökoprofit ist ein Standard, dem sich seit 1998 mehr als 80 Kommunen und über 2.000 Organisationen angeschlossen haben. Dabei geht es darum, ökologisch zu arbeiten und gleichzeitig Betriebskosten zu senken. Ökologie muss auch wirtschaftlich sein. Schlagworte wie „Kosteneffektivität durch systematischen Umweltschutz“ und „Ressourceneffizienzmaßnahmen“ benötigen zur Umsetzung vielseitige Qualifizierung und Knowhow bei den Mitarbeiter*innen. Über zwei Jahre lang wurden daher Mitarbeiter*innen der AWO Einrichtungen in gemeinsamen Workshops intensiv geschult und durchliefen mehrere Vorort-Begehungen und Beratungen.
Folgende Einrichtungen haben das Prädikat „Ökoprofit-Betrieb 2018“ erhalten und sind damit als umweltfreundliche und ressourcenschonende Einrichtungen innerhalb des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e. V. ausgezeichnet worden:
- AWO Fachkrankenhaus Jerichow
- AWO Krankenhaus Calbe
- AWO Psychiatriezentrum Halle
- AWO Heimverbund Jerichow und AWO Wohnverbund Börde (Groß Ammensleben) der AWO fair.leben GmbH
- AWO Kita Börderübchen und Schrotewichtel, Niederndodeleben
- AWO Kinderheim Ludwig Renn (Naumburg), AWO Kita Kleine Strolche (Naumburg), AWO Kita Die Knirpse (Branderoda), AWO Kita Moritzplatz (Naumburg) und AWO Sozialpädagogische Tagesgruppe Naumburg der AWO Kinder-, Jugend- und Familienhilfe GmbH
- Alle Einrichtungen der AWO Soziale Dienste Sachsen-Anhalt GmbH: AWO Seniorenzentrum Aken, AWO Seniorenzentrum Heinrich-Deist-Haus (Dessau), AWO Seniorenzentrum Clara-Zetkin-Haus (Halle), AWO Seniorenzentrum Hermann-Beims-Haus (Magdeburg), AWO Seniorenzentrum Hilde-Ollenhauer-Haus (Magdeburg), AWO Seniorenzentrum August-Reinstein-Haus (Naumburg), AWO Seniorenzentrum Friedensstraße und Körnerstraße (Naumburg), AWO Seniorenzentrum Otto-Baer-Haus (Jerichow). AWO Seniorenzentrum Karl-Mödersheim-Haus (Leuna), AWO Seniorenzentrum Haus am Frauentor (Zerbst), AWO Seniorenzentrum Zepziger Weg (Bernburg)
Nachhaltigkeit zählt mit zu den Leitwerten der AWO. Dazu gehört natürlich auch die beständige Verbesserung der Energieeffizienz. In 2015 fiel der Startschuss: Umweltpolitik und Energiebilanzen sollten noch stärker in den Fokus der Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen-Anhalt rücken. Erstes Zwischenziel war ein Energieaudit. Nach den Vorgaben aus dem Energiedienstleistungsgesetz EDL-G bildet der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. mit allen seinen verbundenen Gesellschaften und Einrichtungen „ein Unternehmen mit Niederlassungen“. Stichprobenartig wurden neun repräsentative Standorte ausgewählt. Im August 2016 wurden die Audit-Zertifikate an die beteiligten Einrichtungen übergeben.
Nach DIN EN 16247-1 auditierte Einrichtungen im AWO Landesverband Sachsen-Anhalt:
- AWO Fachkrankenhaus Jerichow und AWO Krankenhaus Calbe
- AWO Seniorenzentrum Hilde-Ollenhauer-Haus, Magdeburg; AWO Seniorenzentrum August-Reinstein-Haus, Naumburg; AWO Seniorenzentrum Otto-Baer-Haus, Jerichow; AWO Seniorenzentrum Haus am Frauentor, Zerbst; AWO Medizinisches Versorgungszentrum Magdeburg
- AWO RPK, Halle
- AWO Landesverband Sachsen-Anhalt, Geschäftsstelle Magdeburg
Die AWO hat im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes 2014 - 2015 für ausgewählte Kitas und stationäre Pflegeeinrichtungen den CO2-Ausstoss erfasst und ausgewertet. Diese Methode wurde ursprünglich im Bereich der Hotelerie und Jugendherbergen angewandt und der CO2-Fußabdruck für soziale Einrichtungen praxistauglich gemacht. In Sachsen-Anhalt haben sich 10 Einrichtungen am Pilotprojekt beteiligt. Erstmalig liegen damit Daten zu CO2-Emissionen für Einrichtungen der Sozialwirtschaft vor. Für die Faktoren Mobilität, Strom, Heizung, Verpflegung und Reinigung können nun der CO2-Ausstoß in Tonnen pro Kitaplatz bzw. pro Bewohner konkret benannt und im bundesweiten Vergleich in Klimaeffizienzklassen eingestuft werden. In die Berechnung flossen die verwendeten Energieträger, aber auch der CO2-Wert einer warmen Mahlzeit sowie die An- und Abfahrten der Mitarbeitenden ein.
Mit dem Benchmark CO2-Fußabdruck hat der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt Neuland betreten. Das Projekt ist nicht ohne Fallstricke gewesen. Die Erhebung der Daten und ihre Vergleichbarkeit erforderte Einiges an Recherche und Rechenkunst. Für den AWO Landesverband Sachsen-Anhalt ist es entscheidend, im Verbund mit anderen Gliederungen der AWO, mitgemacht und erstmalig für eine solide Datengrundlage gesorgt zu haben. Wenn wir CO2-Emissionen in den Griff bekommen wollen, kommen wir nicht umhin, die Realität darzustellen. Der CO22-Fußabdruck ist ein Einstiegsinstrument in den Klimaschutz.
mehr erfahren: Flyer „Klimaschutz in der AWO” als PDF zum Download
Leitbild des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt
Vor dem Hintergrund der Leitsätze des AWO Bundesverbandes e. V. definiert der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. sein Leitbild für sich und die mit ihm im verbundenen Unternehmen wie folgt:
- Der Name Arbeiterwohlfahrt kennzeichnet Herkunft und Tradition, doch seit je her engagiert sich die AWO nicht allein für Arbeiter und deren Familien. Sie stand und steht für solidarische Hilfe zur Selbsthilfe.
- Die AWO wurde 1919 von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gegründet, um dem sozialen Elend nach dem ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik entgegenzutreten.
- 1933 wurde die AWO als einziger Wohlfahrtsverband von den Nationalsozialisten aufgelöst und verboten, sie wurde in Sachsen-Anhalt 1990 wieder gegründet.
- Die AWO ist parteipolitisch unabhängig, aber politisch nicht neutral, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht.
- Die AWO ist eine Mitgliederorganisation. Sie ist vereinsrechtlich organisiert und gliedert sich in Ortsvereine, Kreisverbände, den Landesverband mit Sitz in Magdeburg, und den Bundesverband mit Sitz in Berlin.
Kontakt Qualitätsmanagement und Umweltmanagement im AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
Seepark 7, 39116 Magdeburg
Qualitätsmanagement Telefon 0391 99977709
Umweltmanagement Telefon 0391 99977600
Falls Sie unsere Umwelterklärung einsehen möchten, kontaktieren Sie bitte telefonisch unseren Umweltbeauftragten.
Leitbilder AWO Landesverband Sachsen-Anhalt als PDF-Datei herunterladen
Die AWO soll eine attraktive Plattform für soziales und gesellschaftliches Engagement bleiben
Die AWO bringt eine hundertjährige Erfahrung mit. Wir können auf engagierte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen bauen, die sich den Werten Solidarität, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Toleranz verpflichtet fühlen. Darauf sind wir stolz. Mit einem Strategieprozess AWO 2030 sorgen wir als AWO in Sachsen-Anhalt dafür, dass die AWO eine attraktive Plattform für soziales und gesellschaftliches Engagement bleibt. » AWO Strategieprozess 2030
Video: Klimaschutz für Generationengerechtigkeit
Photovoltaikanlage im Magdeburger Verwaltungssitz
Seit 2020 versorgt eine Photovoltaikanlage die Magdeburger Geschäftsstelle des AWO Landesverbands mit Strom. 136 Solarmodule wurden auf den beiden Dächern der Geschäftsstelle montiert. Ein Modul hat dabei eine Fläche von 1,685 m². Insgesamt sind das 229,16 m², was der vergleichbaren Größe eines Einzelfeldes im Tennis entspricht. Dafür wurde bereits der zentrale Kern der Energieversorgung im Gebäude, die Niederspannungshauptverteilung, erneuert. Die Photovoltaikanlage kann mit einer installierten Leistung von insgesamt 44,88 kWp pro Jahr ca. 40.000 kWh Energie erzeugen, so viel wie etwa zehn 3-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen.
Vorstandsvorsitzender Hendrik Hahndorf im Gespräch mit dem Hersteller Auxolar.