Medizinisch-berufliche Rehabilitation für psychisch kranke Menschen
Wer psychisch erkrankt ist, braucht oftmals Unterstützung um (wieder) am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Ziel der RPK – Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Menschen - ist es deshalb, durch Behandlung, Beratung und Training die Gesundheit der Betroffenen zu stabilisieren und ihre Teilhabe gezielt zu fördern. Dafür werden medizinische und berufliche Rehabilitation in der RPK aus einer Hand angeboten. Dabei geht es vor allem um das Entwickeln einer beruflichen Perspektive, aber auch um alltägliche soziale Belange, wie eigenständiges Wohnen und Selbstversorgung und um ein gutes Belastungsmanagement. Grundlage unserer Arbeit ist die bundesweite RPK-Empfehlungsvereinbarung: Ein Rahmenkonzept, das den Personenkreis, die Ziele und Angebote der RPK beschreibt.
Unsere RPK-Einrichtungen in Mitteldeutschland arbeiten ganztags ambulant. Für Personen, die nicht täglich pendeln können, gibt es die Möglichkeit einer Wohnunterbringung während der Maßnahme.
Die AWO RPK Standorte in Halle, Magdeburg, Leipzig und Erfurt bieten die Möglichkeit einer stationären Unterbringung für auswärtige Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Unsere Wohnungen sind vollständig ausgestattet und befinden sich in den Stadtzentren mit einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Es werden Einzelzimmer innerhalb einer Wohngruppe von zwei bis drei Personen zur Verfügung gestellt. Bad und Küche werden gemeinsam genutzt. Neben der Vermeidung langer Anfahrtswege dient diese Wohnform auch der Entwicklung einer selbständigen Lebensführung. Eine bedarfsorientierte pädagogische Betreuung hilft diesen Prozess zu unterstützen.
Medizinische und/oder berufliche Phase? Medizinische und berufliche Rehabilitation sind in der RPK als aufeinander aufbauend konzipiert und eng miteinander verzahnt. Nach Bedarf kann zunächst die medizinische Rehabilitation erfolgen, um die Belastbarkeit für die berufliche Maßnahme herzustellen. In anderen Fällen ist ein Einstieg direkt in die berufliche Rehabilitation möglich.
Wir beraten Sie gern! Die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme finden Sie hier.
Medizinische Rehabilitation
Die medizinische Phase der RPK ist für Menschen, die eine Klinikbehandlung oder ambulante Therapie durchlaufen haben, aber durch die Folgen einer psychischen Erkrankung weiterhin stärker beeinträchtigt sind. Ziel der medizinischen Phase ist die gesundheitliche Stabilisierung und Vorbereitung auf die berufliche Rehabilitation.
Während der medizinischen Phase werden die folgenden Angebote individuell bedarfsgerecht kombiniert:
- Psychiatrische Versorgung inkl. medikamentöse Behandlung
- Psychotherapie einzeln und in Gruppen
- Sozialpädagogische Beratung und Begleitung
- Psychosoziale Gruppentrainings
- Bewegungstherapie
- Alltagstraining
- Ergo- und Arbeitstherapie sowie Bildungsangebote
- Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit
- Berufliche Orientierung und Beratung
- Hausinterne und erste betriebliche Arbeitserprobungen
Diese Angebote erfolgen von Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 bis 15:00 Uhr (anfangs ggf. verkürzt), die Dauer der Maßnahme beträgt je nach Bedarf und Kostenbewilligung drei bis zwölf Monate.
Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation kann die Deutsche Rentenversicherung oder die Krankenkasse sein. Im Rahmen unserer Informationsveranstaltungen sowie bei einem individuellen Vorgespräch erhalten Sie Informationen zu Inhalten und Ablauf einer Rehabilitation sowie zur Antragstellung.
Sehen wir eine medizinische Rehabilitation bei uns für angezeigt an, erfolgt ergänzend auch ein ärztliches Vorgespräch in der Einrichtung und eine schriftliche Stellungnahme zum Reha-Antrag. Ein Einstiegstermin kann nach schriftlicher Bewilligung des Leistungsträgers individuell vereinbart werden.
Besteht am Ende der medizinischen Rehabilitation Bedarf an beruflichen Rehabilitationsleistungen, helfen wir bei der Antragstellung, um einen nahtlosen Übergang zu erreichen.
Berufliche Rehabilitation
Die Berufliche Phase der RPK ist für psychisch erkrankte Menschen, die durch vorangegangene Behandlung und/oder medizinische Rehabilitation bereits stabilisiert sind, aber berufliche Perspektiven noch konkretisieren und ihre Leistungsfähigkeit trainieren müssen, um den Schritt ins Arbeitsleben zu bewältigen. Ziel ist je nach Situation der Person die Aufnahme einer Tätigkeit oder einer beruflichen Qualifizierung.
Während der beruflichen Rehabilitationsphase werden die folgenden Angebote individuell bedarfsgerecht kombiniert:
- Sozialpädagogische Beratung und Unterstützung
- Psychologische Beratung und therapeutische Gruppen
- Psychosoziale Trainings
- Training der Grundarbeitsfähigkeiten
- Handwerkliches Training
- Bildungsangebote (z.B. Mathematik, Deutsch, IT, berufsspezifische Kurse)
- Arbeitstraining in internen Übungsfirmen (z.B. Bürobereich, Küche/Hauswirtschaft, Handwerk)
- Betriebliche Praktika
- Berufswegeplanung und Bewerbungstraining
- Unterstützung bei Stellensuche und Integration
Die Angebote erfolgen von Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 bis 15:00 Uhr, die Dauer der Maßnahme beträgt je nach Bedarf und Kostenbewilligung 9 bis 18 Monate.
Leistungsträger der beruflichen Rehabilitation kann die Deutsche Rentenversicherung, die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter sein. Weitere Infos zu einer beruflichen Rehabilitation (aus bezeichnet als Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben – LTA) erhalten Sie im Rahmen unserer Informationsveranstaltungen sowie in einem individuellen Vorgespräch. Wir beraten Sie und unterstützen bei Bedarf auch bei der Antragstellung. Ein Einstieg kann nach schriftlicher Bewilligung des Leistungsträgers individuell vereinbart werden.
