50 Jahre Welthurentag – Für Rechte, Anerkennung und Selbstbestimmung
Seit fast fünf Jahrzehnten machen Sexarbeitende am 2. Juni auf ihre Lebensrealität und ihre Rechte aufmerksam. Der Welthurentag erinnert an die Besetzung der Kirche Saint-Nizier in Lyon im Jahr 1975 – einen symbolträchtigen Moment, der als Ausgangspunkt der modernen Hurenbewegung in Europa gilt.
Damals protestierten mehrere hundert Sexarbeitende gegen die zunehmende Repression und Marginalisierung. Die Verdrängung aus dem öffentlichen Raum bedeutete für viele eine erhöhte Gefährdung – Gewalt, Ausgrenzung und fehlender Schutz bestimmten den Alltag. Die Besetzung der Kirche setzte ein starkes Zeichen: für mehr Sichtbarkeit, für Anerkennung und gegen Diskriminierung. Trotz landesweiter Aufmerksamkeit und Solidarität räumten die Behörden nach acht Tagen die Kirche. Gesetzliche Veränderungen blieben zunächst aus – dennoch markierte die Aktion einen Wendepunkt im politischen Engagement von Sexarbeitenden.
Auch heute steht der Welthurentag für den Einsatz gegen Stigmatisierung und für das Recht auf Selbstbestimmung. Die Beratungsstelle Magdalena der AWO Sachsen-Anhalt nimmt diesen Tag zum Anlass, um mit einer aufsuchenden Aktion auf die Rechte von Sexarbeitenden aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wurden im Rahmen der Straßensozialarbeit kleine Beauty-Bags mit Informationsmaterialien und der empowernden Botschaft my body – my rules verteilt.
Die AWO Beratungsstelle Magdalena unterstützt Sexarbeitende in Sachsen-Anhalt mit einem niedrigschwelligen, akzeptierenden und parteilichen Beratungsangebot. Im Mittelpunkt steht dabei der Schutz von Rechten, Gesundheit und Selbstbestimmung.
Weitere Informationen: awo-sachsenanhalt.de/magdalena