Eine Wand im Pflegeheim ist dekoriert mit Uhr und metallenen Gegenständen

Namensgebung Clara-Zetkin-Haus

Mit der Namensgebung Clara-Zetkin-Haus würdigen wir das politische Engagement der bekannten Frauenrechtlerin, die mit ihrem Vorschlag auf der zweiten Internationalen Konferenz sozialistischer Frauen 1910 in Kopenhagen für die Einführung eines Internationalen Frauentags plädierte. Das Clara-Zetkin-Haus – AWO Seniorenzentrum Halle trägt seit 1976 ihren Namen.

Biografie Clara Zetkin (1857 – 1933)

Portraitbild von Clara Zetkin als ältere Frau

Clara Josephine Eißner wurde am 05.07.1857 in Wiederau im Königreich Sachsen geboren, die Familie siedelte 1872 nach Leipzig über. Ab 1874 hatte die in Leipziger Privatseminaren ausgebildete Volksschullehrerin Kontakte zur Frauen- und Arbeiterbewegung. Sie trat 1878 der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands bei, die 1890 in SPD umbenannt wurde. Aus politischen Gründen ging sie 1882 zuerst nach Zürich, dann nach Paris ins Exil. Dort nahm sie den Namen ihres Lebenspartners, des russischen Revolutionärs Ossip Zetkin, an. 1890 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Sillenbuch bei Stuttgart nieder. Dort arbeitete Clara Zetkin als Übersetzerin und seit 1892 als Herausgeberin einer Frauenzeitschrift.

1907 lernte Clara Zetkin den russischen Kommunisten Lenin kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband. In der SPD gehörte sie zusammen mit ihrer engen Vertrauten, Freundin und Mitstreiterin Rosa Luxemburg wortführend zum revolutionären linken Flügel der Partei. Einer ihrer politischen Schwerpunkte war die Frauenpolitik. 1907 wurde ihr die Leitung des neu gegründeten Frauensekretariats der SPD übertragen. 1917 schloss sie sich der SPD-Abspaltung USPD an. Sie war sie ein einflussreiches Mitglied der 1919 gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

Von 1919 bis 1920 war Zetkin Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Württembergs und dort eine unter den ersten 13 weiblichen Abgeordneten. Von 1920 bis 1933 war sie für die KPD im Reichstag der Weimarer Republik als Abgeordnete vertreten. Ab 1919 gab sie die Zeitschrift "Die Kommunistin" heraus. Von 1921 bis zu ihrem Tode war sie Präsidentin der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH). In der KPD war Zetkin bis 1924 Angehörige der Zentrale und von 1927 bis 1929 des Zentralkomitees der Partei sowie von 1921 bis 1933 Mitglied des Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI).

1925 wurde Zetkin außerdem zur Vorsitzenden der Roten Hilfe Deutschlands gewählt. Während der Weimarer Republik war sie von 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordnete für die KPD und 1932 Alterspräsidentin des Parlaments. Nach der „Machtergreifung“ durch die NSDAP und dem Ausschluss der KPD aus dem Reichstag ging sie ins Exil in die Sowjetunion, wo sie bereits von 1924 bis 1929 ihren Hauptwohnsitz gehabt hatte. Sie starb am 20.06.1933 im Alter von fast 76 Jahren. Ihre Urne wurde in Moskau beigesetzt.

Nachweis: Wikipedia